Theophilius  Productions - Musikverlag

Werke: Details

Joachim F.W. Schneider:  Powerplay

  • Untertitel:
für Sextett
  • Besetzung:
Ob, Pos, Mar, Git, Keyb, Kb
  • Dauer:
7:30 min.
  • Entstehungsjahr:
2001
  
  • Ausgabe:
Partitur, 28 Seiten
  • Preis:
17,00   bestellen
  • Bestellnummer:
TPV.S1-023
  
  • Weitere Ausgabe:
Stimmensatz
  • Preis:
variabel   bestellen
  • Bestellnummer:
TPV.S1-023S

"Es hat also irgendetwas mit Sport zu tun ..."

Was ich zugeben muss: POWERPLAY entstand, nachdem ich die deutsche Erstaufführung von Brian Ferneyhoughs FLURRIES gehört hatte. Dieses Stück, ebenfalls ein Sextett, hat einen starken Eindruck bei mir hinterlassen, besonders die strukturelle Anlage des Werkes, von deren Grundidee ich nicht mehr los kam: Aus den sechs Instrumenten werden drei hochvirtuose Duos gebildet, die nacheinander ablaufen, während die übrigen Instrumente weitgehend schweigen. Erst gegen Ende des Stückes gibt es längere Passagen, an denen mehr als zwei Instrumente beteiligt sind.

In POWERPLAY werden in einem ersten Teil ebenfalls nacheinander drei virtuose Duos vorgestellt. Die restlichen Instrumente ergänzen das Klangbild jeweils durch stilisierte Atemgeräusche oder einzelne, länger gehaltene Töne oder Klänge. Zum ersten Duo (Gitarre / Keyboard) verhalten sich die folgenden (Marimba / Kontrabass sowie Oboe / Posaune) wie Übersetzungen zu einem Originaltext, indem die (sehr instrumentenspezifische) Textur des ersten Duos mit den Möglichkeiten der am zweiten und dritten Duo beteiligten Instrumente dargestellt wird. Es gibt also von jeder der zwei Duo-Stimmen noch zwei weitere "Übersetzungen".

Im zweiten Teil wird das in den Duos für jedes Instrument gewonnene Material in kurzen Abschnitten auf alle erdenklichen Arten neu kombiniert und gewissermaßen summiert, indem sich jetzt zumeist mehr als zwei Instrumente an der virtuosen Struktur beteiligen. Insgesamt ergibt das aber dennoch nicht mehr als eine durch Heterophonie erweiterte Zweistimmigkeit, denn - wie oben beschrieben - entsprechen sich jeweils drei der sechs Instrumentalstimmen klanglich als "Übersetzungen" voneinander.

Joachim F.W. Schneider


Heterophonie [grch. 'Andersklang']: musikalische Erscheinung, die entsteht, wenn ein Sänger und ein Instrumentalist dieselbe Melodie gleichzeitig ausführen, jeder sie aber für sich umspielt.

Powerplay [engl.-amerik. 'Kraftspiel']: gemeinsames, anhaltendes Anstürmen aller fünf Feldspieler auf das gegnerische Tor im Verteidigungsdrittel des Gegners (Eishockey).


Ruth Betz in der MAINPOST vom 5. Dezember 2003:

(...) Höhepunkt war jedoch die Uraufführung POWERPLAY von Joachim F.W. Schneider, die der Komponist selbst dirigierte, ein raffiniertes, ausgewogenes und sogar witziges Werk (...) Schneider gruppiert nicht nur völlig unterschiedliche Instrumente, die einander imitieren (mit Glissando auf dem Marimbafon), sondern untermalt jede musikalische Entwicklung durch Pfeifen, Zischen und Pusten der just unbeteiligten Spieler. Das geht so schnell ineinander über, dass man den ausführenden Mund beim Schnalzen nie erwischt. Es entsteht ein Gesamteindruck energiegeladenen Vorwärtsstrebens. (...)


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